Bio gegen Hochwasser

Das Monatstreffen der Grünen in Griesbach stand ganz im Zeichen der Hochphase der deutschlandweiten Flut. Die immer häufigeren Extremwetterereignisse in Verbindung mit Hochwässern weisen einerseits auf den nicht mehr zu leugnenden Klimawandel hin. Sie machen auch deutlich, dass der Boden den Ansprüchen, denen er von allen Seiten ausgesetzt ist, nicht mehr genügen kann.

 Die Geschwindigkeit der Bodenversiegelung war in Bayern – und auch in Tschechien -in den letzten Jahrzehnten beispiellos. Gewerbegebiete, Siedlungs- und Verkehrsflächen haben sich in 20 Jahren nahezu verdoppelt. Gleichzeitig wurde vielerorts aus der bäuerlichen Landwirtschaft eine Industrie, die fast unabhängig vom Boden zu wirtschaften in der Lage ist.

Diesen Druck von der Landschaft zu nehmen muss ein vorrangiges politisches Ziel werden. Im Vorfeld des Monatstreffens wurden Gespräche mit Biobauern geführt.

 Vorsorgender Hochwasserschutz muss beim Bergwald, bei den vielen tausend kleinen Bächen und vor allem in der Fläche beginnen. Man weiß, dass Bio-Landbau eine große Chance bietet. Biologische Flächen haben eine doppelt so hohe Fähigkeit, Regenwasser aufzunehmen als konventionell bewirtschaftete Flächen. Der Grund ist ein schonender Umgang mit dem Rohstoff Boden. „Das Gebot der Stunde muss heißen, den Biolandbau zu fördern wo immer es geht“, so Landtagskandidat Günther Sandmeyer. Die Wirklichkeit schaut aber ganz anders aus. Die Gespräche mit Biobauern brachten eher die Erkenntnis, dass auch in unserem Landkreis Biobauern ans Aufhören denken, und dass viel zu wenige Umstellungen erfolgen. Mehrere Faktoren befördern diesen Trend. Die Erzeugerpreise sinken, gleichzeitig wird es immer schwieriger für Bioware einen entsprechenden Aufpreis durchzusetzen.  Die großen Discounter setzen niedrige Preismarken, die sich dann auch in anderen Märkten durchsetzen und eine teuere Umstellung auf Bio für kleine und mittlere Betriebe äußerst unattraktiv machen. Eine lukrative Direktvermarktung stößt in unserem ländlichen Landkreis schnell an Grenzen. Die Politik muss mit einer entsprechenden Umschichtung der Subventionen im Sinne des Gemeinwohls antworten. Allein die Umstellung der Subventionen von einer flächengebunden Auszahlung, wie sie heute üblich ist, in eine Auszahlung die sich an der geleisteten Arbeit orientiert, würde einen Systemwechsel hin zur Ökologisierung der Landwirtschaft führen.  Außerdem muss eine Flächenbindung der Landwirtschaft durchgesetzt werden. Es dürfen nur noch so viele Tiere gehalten werden, wie die vorhandene Fläche verträgt. Um eine weitere Konzentration in der Tierhaltung zu verhindern muss die sogenannte Privilegierung gestrichen werden, also das fast uneingeschränkte Recht in die freie Landschaft neue Massentierhaltungsanlagen zu bauen.

Den Plänen von Minister Rösler, das transatlantische Freihandelsabkommen mit den USA durchzusetzen erteilen die Grünen eine klare Absage, so Listenkandidat Franz Anneser. Mit diesem Abkommen werden Erzeugerpreise noch stärker auf Welthandelsniveau gedrückt, eine schleichende Vermischung der Produkte mit gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren wäre die unvermeidbare Folge. Die Richtung muss ganz anders sein: statt Globalisierung müssen die regionalen Märkte, die kurzen Wege, die direkten Kontakte zwischen Erzeuger und Verbraucher gestärkt werden.

Die in der Diskussion gewonnenen Erkenntnisse flossen dann anschließend in die geheime Abstimmung über die Schlüsselprojekte für die anstehenden Wahlen ein. Die Mitglieder der Grünen waren bis zum 9.6. aufgefordert 58 Projekten des Wahlprogramms 9 Schwerpunkte in geheimer Wahl zu bestimmen.  Die Ergebnisse werden in diesen Tagen bekannt gegeben.

 

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