Wahlkampfauftakt in Dingolfing

„Make Bayern Grün Again“

Kritik an Aiwanger und ein Herz für Fakten: Wahlkampfauftakt der Grünen

Bayern ist nicht nur optisch ein grünes Idyll. Auch politisch soll es „back to the roots“, zurück zu den Wurzeln, gehen – und die sind grüner, als man denkt. So erklärt es Tobias Martin, der als Direktkandidat für die Grünen in den Landtag einziehen will. Am vergangenen Montagabend stellten er und zwei weitere Kandidaten sich zum Wahlkampfauftakt im Gasthof Postbräu vor.

Durch den Abend führte Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger. Sie kandidiert nicht mehr und wird „rauhe, unsinnige Debatten im Landtag nicht vermissen“. Besonders für den bayerischen Wirtschaftsminister fand sie klare Worte: Aiwanger „schimpft in unerträglicher Weise über die Ampel“ und widme sich im Gegenzug „zu wenig der Wirtschaftspolitik oder twittert fragwürdige Äußerungen. Wenn ich ihm eine Schulnote geben müsste, wäre es eine Fünf oder Sechs“, so Steinberger.

Lieber über Fakten reden

Christine Aigner ist im Landkreis Dingolfing-Landau längst keine Unbekannte mehr. Sie will nun vom Kreistag in den Bezirkstag. Politik und Familie „sind schon zeitintensiv“, gab Aigner zu, und habe sich dennoch, aber auch gerade deshalb für die Kandidatur entschieden. „Jeder Mensch ist politisch, sobald er in einer Gesellschaft lebt.“ Um diese abzubilden, will sie als „Mutter, Hausfrau und Bäuerin“ auch politisch tätig sein. Ihr Herzensthema ist die Landwirtschaft; dennoch hatte sie eine Botschaft für Menschen, welche auf „die in Berlin“ schimpfen. Nach 16 Jahren „interner Mauschelei“ sei mit den drei Ampelparteien „endlich wieder eine Gesprächskultur“ zurück, in der disktuiert wird. Auch für einige Presseorgane gab es Kritik: „Es wird viel geschossen von Springer und Co., doch wir sind kompromissfähig, auch wenn uns ein Thema nicht gefällt.

“Einem „oft stiefmütterlich behandelten Thema“ hat sich Bezirkstagskandidat Thomas Maier angenommen. „Krisen gehören zum Leben, egal ob Krankheit, Leistungsdruck oder ein Beziehungsaus die Ursache sind.“ Deshalb will er sich dafür stark machen, das Präventions- und Hilfsprogramm für psychische Erkrankungen auf dem Land auszubauen. Zudem möchte Maier die bayerische Kulturlandschaft erhalten und erweitern. Abschließend wünschte er sich mehr Pragmatismus und Fakten, denn „Hetzkampagnen und Fakenews machen uns die Arbeit nicht leichter. Wir würden lieber um Argumente streiten“.

Dem schloss sich MbB Marlene Schönberger an und verdeutlichte die Erfolge der Grünen, die „bei all dem Getöse um das Heizungsgesetz gerne vergessen werden“. Unter anderem nannte sie die Einführung des Demokratiefördergesetzes, der Kindergrundsicherung und die Abschaffung des Transsexuellengesetzes. Beim Stichwort Demokratie kritisierte auch Schönberger Ministerpräsident Söder und seinen Stellvertreter Aiwanger, die sich „in Trump-Manier“ auf Stimmenfang machen. Konkret warnte sie vor einer Normalisierung extremrechter Narrative, Lügen und Demokratiefeindlichkeit.

Unbequeme Wahrheit

Als Direktkandidat für den Landtag geht auch Tobias Martin ins Rennen. Er kritisierte den unzureichenden Ausbau erneuerbarer Energien in Bayern, der „klimatechnisch und wirtschaftlich“ Schäden bedeute. „Wir brauchen keinen baumkuschelnden Söder, sondern starke Grüne.

“Mit Blick auf seine Kinder erklärte Martin: „Jeder, der Kinder hat und will, dass es ihnen gut geht, muss mehrere Generationen vorausdenken.“ Denn einerseits sei der Klimaschutz kein Selbstläufer und andererseits stehe eine unbequeme Wahrheit im Raum. „Wissenschaftlicher Konsens ist: Der Klimawandel kommt – und das härter und schneller als gedacht. Dabei war Bayern einmal grüner Spitzenreiter, seit jeher mit naturbewussten Bauern und dem ersten Umweltschutzministerium Europas.

“Die Herausforderungen sieht er als machbar an, wenn faktenbasierte Argumente zählen und „die Heilige Dreifaltigkeit aus Verbrennermotor, Glyphosat und Gastherme“ ihre übergroße Bedeutung verliert. Tobias Martin bereitet sich auf einen anstrengenden Wahlkampf vor, in dem „viele Lügen zu korrigieren“ sind. Dennoch steht für ihn das Ziel klar fest: „Das soll’s für diesen Wahlkampf sein: Make Bayern Grün Again.“

(Von Isabella Vogl, Dingolfinger Anzeiger)



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