Essbare Landschaft

Auf Kräuterwanderung mit Kreisrätin Christine Aigner

Einfach vor die Türe gehen und sich einen bunten Salatteller zum sofortigen Verzehr sammeln: Solche paradiesischen Landschaften, in denen dies möglich ist, gibt es nicht überall. Und vor allem ist entsprechendes Fachwissen nötig. Christine Aigner, Kreisrätin der Grünen und ausgebildete Kräuterpädagogin, führte eine Gruppe von 20 Interessierten auf Einladung des Ortsverbandes der Grünen in die Umgebung von Weigendorf auf die Spur von allerlei essbaren Wildkräutern mit zusätzlich anregenden oder heilenden Wirkungen.

Bei dem als Kräuterwanderung angebotenen Rundgang lag die Betonung eher auf „Kräuter“ denn auf Wanderung, denn in einer intakten Umgebung muss man nicht weit gehen, um Entdeckungen zu machen. Allein der im Mai allgegenwärtige Löwenzahn hat zahlreiche Aspekte, die nur wenigen bekannt sind. Die gesamte Pflanze ist essbar. Blüte, Wurzel und Blätter werden sogar als Arznei verarbeitet. Er enthält selten vorkommende Bitterstoffe und in der Wurzel stecken Carotinide und verschiedene Vitamine wie C; E und B. Die Blätter enthalten Kalium und Spurenelemente wie Zink und Kupfer. Jede unserer Wildpflanzen, so Christine Aigner hat hunderte Millionen Jahre Evolution und Auslese hinter sich und sich einen Chemiecocktail zugelegt, der ihr einen Vorteil im Kampf gegen Fressfeinde, Konkurrenten und Schutz von Pilz- und Infektionskrankheiten gesichert hat. Diesen Vorteil können wir Menschen uns nun zu Nutze machen. Auch so manche geschmackliche Entdeckung war möglich. Beispielsweise war man erstaunt, dass die Blütenknöpfe des Spitzwegerichs einen unverkennbaren Geschmack nach Champignon haben.
Nach genauer Instruktion, welche Pflanzenteile in welchem Zustand zu sammeln sind, wurde die Gruppe dann entlang des Scheiblbachs auf den Weg geschickt, um die Körbe zu füllen. Besonders leicht fiel dies mit Giersch, der zwar als der größte Feind des Gemüsegärtners gilt, aber eigentlich von den Römern als wohlschmeckendes Gemüse in guter Absicht in die Gegend nördlich der Alpen gebracht worden ist.

Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es dann darum, die gesammelten Produkte zu einem dreigängigen Menü zu verarbeiten. Dafür hatte man im Anwesen Huber in Unterweigendorf einen geeigneten Platz gefunden. Für den Salat zum Einstieg wurden unter anderem junger Giersch, Spitzwegerisch und Sauerampfermeinem Joghurt-Senfdressing mit Rapsöl angemacht. Inzwischen wurde ein Holzbackofen vorgeheizt, in den dann Hefe-Fladen dick mit gewalzter Brennnessel oder mit Giersch belegt zwischen Tomaten-Sugo und geriebenem Käse wanderten. Die folgende Quark-Nachspeise verfeinerten dann so exotische Zutaten wie die Blüten von Gänseblümchen und die jungen Blütenknospen der Ficht.

In ihrem Schlusswort betonte Christine Aigner, sie hoffe mit solchen Aktionen den Blick auf die mögliche Vielfalt in unserer unmittelbaren Umgebung zu schärfen und den Willen zu stärken, diese zu erhalten und zu verbessern.



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