Jahreshauptversammlung

Dass die Jahreshauptversammlung der Grünen im Landkreis Dingolfing-Landau auf den Tag mit der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags zusammenfiel, war Zufall, gab aber dem Treffen den Hauch eines historischen Ereignisses. Denn damit endete ein Jahr intensiver Arbeit an einem letztlich erfolgreichen Projekt, so Vorstandssprecher Anton Reicheneder. Immerhin entsendet der Kreisverband zum ersten Mal seit 40 Jahren eine Mandatsträgerin in den Bundestag. Die Jahreshauptversammlung musste Coronabedingt online stattfinden, was andererseits auch den Vorteil hatte, dass die frisch gewählte Abgeordnete Marlene Schönberger live aus Berlin  berichten konnte.

Zunächst ließ Vorstandssprecherin Franziska Sänftl das abgelaufene Geschäftsjahr Revue passieren. Die erste Herausforderung im April war die formal richtige Aufstellung der Direktkandidatin unter Coronabedingungen. Dann galt es für Marlene Schönberger auf bayerischer Ebene noch einen aussichtsreichen Listenplatz zu erkämpfen. Dabei half ihre Vernetzung innerhalb der Grünen Jugend und dem starken Kreisverband Landshut.

Höhepunkt des Wahlkampfs war der Auftritt von Robert Habeck auf der Zirkuswiese. Ein Ereignis, das einige Tage lang viele Kräfte mobilisierte und für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis war. Dank der Unterstützung von Bezirks- und Landesverband konnte auch der finanzielle Aufwand gemeistert werden. Der kräftezehrende Wahlkampf wurde letztendlich auch belohnt: Schönberger holte bei der Wahl im September das bisher beste Erststimmenergebnis für eine grüne Kandidatin im Landkreis.

Etwas verspätet schaltete Schönberger sich dem Online-Treffen aus Berlin zu. Für sie selbst sei es die bisher spannendste Zeit ihres Lebens voller interessanter Begegnungen, so Schönberger. Endlich gehe es darum, Konzepte zu formulieren, die dann auch erfolgreich Wirklichkeit werden können. Eine große Herausforderung angesichts all der Krisen, die auf Lösungen warten. Unklar sei noch, welchem Ausschuss sie angehören wird. Der Innenausschuss sei die erste Option angesichts ihrer Schwerpunkte Rechtsextremismus, Antisemitismus und Verschwörungstheorien. Obwohl die eigentliche Arbeit erst beginnt, habe sie bereits einige Mitarbeiter eingestellt und auch ihr Dingolfinger Abgeordnetenbüro in der Fischerei ist bezugsfertig.

Im weiteren Verlauf berichtete Kreisrätin Christine Aigner aus dem Kreistag von diversen Anträgen der grünen Kreistagsfraktion. Unter anderem Anträge zu den Themen klimaneutrales Bauen, Buskosten für ältere Schüler, Wassersituation, Klimaschutzmanager. Eine längere Diskussion entspannte sich über die aktuellen Proteste von Impfgegnern in Dingolfing. Alle zugeschalteten Teilnehmenden einte absolutes Unverständnis für diese Proteste angesichts von Tausenden Toten, Long-Covid-Opfern und des Niedergangs ganzer Sparten in Kultur und Gastronomie. All das hätte durch eine wesentlich höhere Impfquote vermieden werden können. Inakzeptabel und schockierend war auch, dass die Auflagen zu Höchstteilnehmerzahl, Abstand und Maskenpflicht bei derartigen Veranstaltungen von Polizei und Landratsamt nicht konsequent durchgesetzt werden.



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