Gedenken am ehemaligen KZ-Lager Ganacker

Zum Gedenken an die ehemaligen Gefangenen des Lagers Ganacker legten Franziska Sänftl und Thomas Maier im Namen des Grünen Kreisverbandes Dingolfing-Landau an der Gedenkstätte am vergangenen Samstag, den 24. April einen Kranz nieder. 

Das Lager bei Wallersdorf wurde am 24. April 1945 evakuiert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden etwa 500 vorwiegend jüdische Häftlinge aus 17 Nationen im Lager zu menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten. Laut Historikerinnen und Historikern war dies eines der härtesten und berüchtigsten Lager; mindestens 138 Häftlinge kamen dort ums Leben. Sie mussten unter erbärmlichen Bedingungen in Erdlöchern bei Regen und Schnee leben. Erst am 29. April 1945 wurde das Lager befreit; zuvor wurden die Gefangenen in sogenannten Evakuierungsmärschen bis nach Eggenfelden getrieben, was vielen weiteren das Leben kostete.

„Als ehemaliger Schüler einer Landauer Schule, erfuhr ich vom KZ-Außenlager Ganacker erst 10 Jahre nach meinem Abschluss. Ich war erschrocken darüber, wie wenig Beachtung man der lokalen Historie beimisst. Wir müssen uns an das Vergangene erinnern, damit wir daraus lernen können.“, so Eichendorfs Ortsvorsitzender Maier. 

Auch der Bundestagsabgeordnete Erhard Grundl und die Direktkandidatin des Wahlkreises

Marlene Schönberger dachten den Gefangenen. „Die kleineren Gedenkorte sind sehr wichtig für unsere Erinnerungskultur. Es mag schmerzhaft sein, aber es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass die Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus nicht irgendwo, sondern mitten unter uns, auch hier in Niederbayern passiert sind.“, so Erhard Grundl kulturpolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion. 

„Das niederbayerische KZ-Außenlager Ganacker und die Todesmärsche durch die anliegenden Orte zeigen, dass unermessliche Gräueltaten unmittelbar vor den Augen der Bevölkerung möglich waren. Es ist fatal und abstoßend, dass unter anderem die AfD einen

Schlussstrich im Umgang mit dem Nationalsozialismus fordert – in einer Zeit, in der

Verschwörungstheorien und Antisemitismus zunehmen.“, so Schönberger, die am Geschwister Scholl Institut in München zu Verschwörungstheorien forscht. „Uns muss bewusst sein: ‚Es ist geschehen, also kann es wieder geschehen‘. Es ist unser aller Verantwortung, dafür zu sorgen, dass der Ausspruch 'Nie wieder!' Wirklichkeit wird. Wir müssen Antisemitismus sowie jede Menschenfeindlichkeit stets bekämpfen.“, 

Kreisrätin und Kreisvorsitzende Sänftl wies auf das Crowdsourcing-Projekt everynamecounts hin: „Ziel dieses Projektes ist es, an die Opfer und Überlebenden des Nationalsozialismus zu erinnern. Die Namen und Lebenswege der Millionen Verfolgten sollen per Online-Suche auffindbar sein; oft sind deren Schicksale noch immer unbekannt, weil sie bisher nicht digital erfasst sind. Angehörige weltweit suchen bis heute nach den Spuren. Mit Hilfe von freiwilligen Helfer*innen auf der ganzen Welt soll das größte digitale Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus entstehen: ein Online-Archiv mit Namen und Informationen zu den

Menschen, die von den Nazis wegen ihrer Religion, Herkunft, ihres Äußeren, ihrer sexuellen

Orientierung, Behinderung, politischen Einstellung oder Kunst verschleppt und in vielen Millionen Fällen ermordet wurden. Jeder der gerade etwas Zeit und einen Computer hat, kann dort ganz einfach mitmachen. Einfach auf die Website von everynamecounts gehen und die gescannten Dokumente einsehen und in die Datenbank eingeben. So können wir sicherstellen, dass diese Menschen nicht vergessen werden und jedes einzelne Schicksal zählt!“ (https://enc.arolsen-archives.org/ueber-everynamecounts/)



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