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Klimaschutz als Schwerpunkt bei Kommunalwahlen
Bei ihrem Monatstreffen im Gasthaus Postbräu in Dingolfing befassten sich die Grünen des Kreisverbandes erstmals mit der Schwerpunktsetzung der Themen für die anstehenden Kommunalwahlen im Jahr 2020.
Kreisrat und Vorstandssprecher Anton Reicheneder sagte in seiner Begrüßung, dass er eine große Verantwortung auf die Grünen zukommen sehe. Vier Jahrzehnte war das Klimathema ein Nischenthema und endlich sei dieses dank einer engagierten Jugend im Zentrum des politischen Bewusstseins angekommen. Leider sei aber gleichzeitig der Zeitraum, der wirklich noch politische Handlungsräume offen halte,sehr kurz geworden. Die Kommunalparlamente werden für sechs Jahre gewählt. Das heißt nach zwei Perioden wird es keine Entscheidungsmöglichkeit mehr geben, in welcher Weise man der globalen Erwärmung entgegentreten will. Immer mehr Städte und Gemeinden rufen bereits den "Klimanotstand" aus. Das bedeutet, das jede Entscheidung auf ihre Klimaverträglichkeit abgeklopft wird. Das wollen wir auch bei uns im Landkreis erreichen, so Reicheneder. Die Herausforderung bis 2050 klimaneutral zu leben und zu wirtschaften sei eine Herausforderung, die nur wenige in ihrer vollen Tragweite verstanden haben.
Wenn erstmals, wie bei der Turnhalle der Förderschule, der Passivhausstandard angewendet wurde, so sei das lobenswert. Dahinter darf jetzt aber bei allen anstehenden Baumaßnahmen nicht mehr zurückgefallen werden, ergänzte Kreisrätin Christine Aigner. Jedes Haus, das jetzt gebaut wird, wird im Jahr 2050 noch nicht einmal renovierungsbedürftig sein, aber in diesem Jahr muss die Klimaneutralität schon erreicht sein. Das ist der Inhalt der weltweiten Abkommen.
Bereits im nächsten Jahr wird das EEG zwanzig Jahre alt, erinnerte Kreiskassier Franz Anneser. Die Einspeisungsvergütung der älteren Photovoltaik-Anlagen fällt dann aus dem Gesetz, es sei zu befürchten, dass viele Anlagen dann still und leise abgebaut werden und verschwinden. Gleichzeitig sei dies aber die Chance auf eine massive Ausweitung der Elektromobilität, denn der selbst produzierte Strom könne dann sinnvoll im Elektroauto direkt genutzt werden. Gerade für unseren Automobilstandort ein wichtiges politisches Thema, das ganz in Vordergrund rücken müsse. Die E-Mobilität werde zur Zeit sehr schlecht geredet wegen angeblich großer Umweltschäden bei der Produktion. Diese bewusst geschürten Vorurteile müssen wir gezielt zurecht rücken, so Anneser. Der Radverkehr im Landkreis ist bisher marginal. Für die alltäglichen Wege wird bei uns das Rad kaum genutzt, außer im Freizeitbereich. Statt in Parkhäuser muss in komfortable Radabstellanlagen und möglichst kreuzungsfreie Radwege zu investiert werden.
Ein oft vergessener Aspekt im Klimaschutz seien die Böden. Christine Aigner erklärte, die Humusschicht ist ein oft unterschätzter Kohlenstoffspeicher. In den großen Niedermoorgebieten zwischen Landshut und Wallersdorf passiert aber gerade ein dramatischer Abbau der Schwarzerde. Durch zunehmende Trockenheit oxidiert der organische Anteil und geht als Kohlendioxid in die Luft. Eine schonende Wiedervernässung muss von staatlicher und kommunaler angestoßen, organisiert und finanziert werden bevor es zu spät ist. Gleichzeitig wäre das auch ein großartiger Beitrag zu Artenschutz in diesen Wiesenbrütergebieten.
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