Eine kleine Ausstellung im Dingolfinger Bruckstadel "Elektromobilität verbindet" nutzten Mitglieder des Kreisverbandes der Grünen um sich zum Thema zu informieren und auszutauschen. In der öffentlichen Diskussion steht vor allem das Elektroauto im Fokus, das bestätigte auch die Ausstellung. Für die Grünen stellt sich dabei die Gefahr, dass Elektromobilität zu einem Nischenthema wird ohne tatsächlich Antworten auf die wichtige Frage zu geben, wie schwindende fossile Energieträger auf Dauer auch im Verkehrssektor zu ersetzen sind. Es darf nicht einfach darum gehen, die in den letzten Jahrzehnten gewachsenen Mobilitätsansprüche durch eine neue Technik zu ersetzen. Eine neue Verkehrspolitik, die wegkommen muss vom Energieträger Erdöl, muss ganz neu angedacht werden. Elektromobilität muss einem vernetzten Konzept folgen.
Die wachsende Zahl von Elektrofahrrädern zeigt, dass Revolutionen sich oft ganz leise ankündigen. Ohne jede staatliche Förderung und Unterstützung deutet sich im Nahverkehr, also genau in dem Bereich, in dem die größte Anzahl an Fahrten getätigt wird eine völlige Neuorientierung an. Viele Menschen haben dank elektrischer Hilfe das Fahrrad zum täglichen Verkehrsmittel gemacht, das in viele Fällen schon das Zweitauto ersetzt. Elektromobilität findet ebenso bereits im Güterverkehr statt, nämlich dort wo Güter auf die Schiene verlagert und auf elektrifizierten Strecken transportiert werden. Leider ist in den letzten Jahrzehnten der Güterverkehr auf der Straße und nicht auf der Schiene gewachsen, aufgrund mangelnder politischer Unterstützung. Elektroautos sind zusätzlich eine wichtige Komponente in diesem vernetzten System. Sie bieten zahlreiche Chancen zum Umstieg, und können ein wichtiges Glied innerhalb einer intelligent vernetzten Mobilität spielen, z.B. als Leihfahrzeug mit Standort am Bahnhof und für kürzere Strecken. Für längere Strecken ist noch immer die elektrifizierte Bahn in Sachen Geschwindigkeit und Sicherheit ungeschlagen, moderne Kommunikationsmittel können diesen Vorteil in Richtung höherer Verlässlichkeit sogar noch ausbauen. Es ist eine staatliche Aufgabe die Voraussetzungen für verlässliche Reiseketten zu schaffen, bei denen auch gut funktionierende Ladestationen eine wichtige Rolle spielen.  Fördermittel dürfen dabei auf keinen Fall ausschließlich auf die Verbreitung von Elektroautos konzentriert werden.

 

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