Zukunftsthemen spielten keine Rolle

Erstes Grünen-Treffen nach den Wahlen

Ein erstes Kreistreffen der Grünen des Landkreises Dingolfing-Landau nach der Wahl in Dingolfing diente vor allem der Analyse der Wahlergebnisse und der Reflektion des Wahlkampfs. Beide Wahlen liefen für die Grünen insgesamt enttäuschend, wenn es auch aus ihrer Sicht einige Lichtblicke gibt. Die Bremser der Energiewende aus der FDP wurden bei beiden Wahl desaströs abgestraft. Alle nun möglichen Koalitionen im Bund bieten eine Gewähr dafür dass es mit der Energiewende weiter gehen wird. Das von den Grünen ausgerufene ehrgeizige Ziel, bis 2050 auf 100% erneuerbare Energien zu kommen hat durch das Wahlergebnis aber nicht unbedingt Unterstützung erhalten. Listenkandidat Franz Anneser zeigte sich enttäuscht, wie wenig es möglich war die eigenen Themen als Wahlkampfthemen zu setzen. Die großen Zukunftsthemen spielten keine Rolle. Der immer bedrohlicher werdende Klimawandel, der Artenschwund, die um sich greifende Agrarindustrie mit Massentierhaltung oder ökologische Lehren aus der Hochwasserkatastrophe spielten im Vorfeld der Wahlen praktisch keine Rolle und wurden überlagert von Nebensächlichkeiten wie einer PKW Maut für Ausländer oder dem Veggie-Day . Wie zufällig kulminierte gerade in den beiden Wochen vor der Wahl eine Pädophiliedebatte, die sich auf die turbulente Gründungsphase der Grünen vor über dreißig Jahren bezog. Obwohl sich der grüne Finanzexperte Eike Hallitzky redlich bemühte den Landesbank-Skandal, der noch lange nicht ausgestanden ist, immer wieder zu thematisieren, blieb der darin tief verwickelte lokale Direktkandidat der CSU davon völlig unberührt: stattdessen schaffte Eike Hallitzky selbst den Wiedereinzug in den Landtag nicht.

Vorstandssprecherin Martina Mölzer bedauerte das Eigentor, das die Grünen sich durch ihre Steuerpläne geschossen haben. Obwohl diese Pläne zu einer gerechteren Lastenverteilung geführt hätten waren sie nicht in der Lage gegen ein verständliches Misstrauen gegen Steuererhöhungspläne allgemein zu bestehen. In Zukunft sollte nur eine bestimmte Richtung vorgegeben werden, die dann später in Koalitionsverhandlungen durchgesetzt werden soll.

Günther Sandmeyer, der als Direktkandidat fungiert hatte, sah das Glas nicht halb leer, sondern halb voll. Immerhin hätten die Grünen in Dingolfing-Landau gegen den allgemeinen Trend zugelegt, sowohl bei den Prozenten als auch insbesondere bei einer gestiegenen Wahlbeteiligung bei den Stimmen. Es gebe eine stabile Stammwählerschaft,  auf die man sich verlassen könne und die man bei den kommenden Wahlen einfach besser bedienen müsse. Jetzt komme es darauf an, lokale Bezüge zu den großen Themen herzustellen, auf die jeweils Beteiligten zuzugehen und das Gespräch zu suchen. Vorstandssprecher Anton Reicheneder wies darauf hin, dass die anstehenden Kommunalwahlen dazu eine gute Gelegenheit bieten. Der Kreisverband ist dabei, nach längerer Pause zumindest wieder eine Kreistagsliste aufzustellen.

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