Kräuter: mehr als Heilkraft

Für Christine Aigner sind Kräuter und ihre Wirk- und Inhaltsstoffe eine gelebte Passion. Wer bei Kräutern zunächst an ihre heilenden Wirkungen denkt, erhält bei ihr einen ganz neuen Zugang: Kräuter kann man zum Dekorieren verwenden, einfach nur essen, sie liefern oft überraschende Geschmackszutaten, sind Appetitanreger, Grundlage für Erfrischungsgetränke mit ganz neuen Aromaerlebnissen, sie liefern umweltfreundliche Gebrauchsgegenstände und Kindern vielfältige Spielanregungen.
Kräuter sind zunächst einmal alle nicht verholzenden Pflanzen außer Gräsern, Moosen und Farnen.
Trotz dieser Einschränkung war die Zahl der gefundenen Beispiele rund um den Biohof Böckel fast überfordernd,  aber durch Wiederholung dann doch nachhaltig informativ.
Malven vor der Terrasse waren ein erstes Beispiel für Schleimstoffe in der Blüte.  Schleimstoffe sind eine Gruppe von unterschiedlichen Stoffen, die gemeinsam die Eigenschaft haben, im Wasser aufzuquellen und sich schleimig anzufühlen. Sie haben eine erweichende, Reiz mildernde und einhüllende Wirkung, die sie wertvoll für Entzündungen der Schleimhäute machen. Mit Schleimmitteln kann man einem Reizhusten, Halsschmerzen, Magen-Darmkartharren und manchen Wunden begegnen.
Korbblütler waren das nächste Thema, drei davon gleich nebeneinander auf dem Weg: Berufkraut, Hundskamille und Echte Kamille. Mit ihren unterschiedlich starken Aromen dienen sie gerne als Grundlage für Tee . Viele Kräutertees enthalten zu 50% Himbeerblätter als Grundlage, diese sollten schon im Mai geerntet werden für eine optimale Geschmacksausbeute.
Immer wieder waren auch invasive Arten ein Thema. Christine Aigner ist da sehr gelassen. Die Blüten des  Indischen Springkrauts etwa sind sehr schmackhaft: "In Zaum halten durch Essen!" Auch lästige Kräuter wie Giersch können je nach Blickwinkel auch zur Mangelware werden, gerade dann wenn Liebhaber aufgrund ihrer aparten Aromen daraus Limonade machen wollen. Weitgehend unbekannt ist der exotische Geschmack Spitzwegerichsamen, den man eher in den Orient verorten würde. Spitzwegerich kann unter Umständen auch ein praktischer  Gebrauchsgegenstand sein, nämlich als "Wiesenheftpflaster" um einen schmerzenden Finger gewickelt wirkt er bei Kindern mindest so beruhigend wie echtes Heftpflaster.
Für Kräuterliebhaber ist der Weg rund um den Biohof Böckel ein echtes Eldorado aufgrund der  unterschiedliche Standorte: Vom  trockenen Südhang bis zu frischen Böden unter hohen Bäumen, feucht am Bach, mit wenig gedüngten Wiesen, ökologisch bewirtschafteten  Felder, Hecken und Waldrändern. "Wisst ihr eigentlich, dass ihr im Paradies lebt?", so eine Teilnehmerin. "Ja, aber eins, das mit viel Arbeit entstanden ist", so Christine Aigner.  

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