Killerkeime - Gefahr aus dem Tierstall

MdL Rosi Steinberger  stellte in Dingolfing eine aktuelle Initiative der Landtagsfraktion vor. Bei der Genehmigung von Tiermastanlagen soll nach Vorstellung der Grünen in Zukunft die Keimbelastung in der Umgebung ein wichtiges Genehmigungskriterium sein. Mittlerweile ist es nämlich zur Gewissheit geworden, dass aus großen Tiermastanlagen multiresistente Keime entweichen, die im Umkreis von mindestens einem Kilometer wirksam werden. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Tiermastanlagen sind bereits mit diesen Keimen belastet. Krankheiten, wie z.B. Geschwüre, treten dann auf, wenn die Keime durch eine Verletzung in den Körper gelangen können. Durch permanente Auslese haben sich sehr resistente Bakterienstämme entwickelt, bei denen kein bekanntes Antibiotikum mehr wirkt. Das stellt vor allem Krankenhäuser vor große Probleme. In Holland wird vorbildlich gegen multiresistente Keime vorgesorgt, aber selbst hier sind bereits in Einzelfällen diese Erreger in die Behandlungsräume gelangt. Der Tierarzt Rupert Ebner kritisiert, dass in der Tiermast viel zu leichtfertig mit Antibiotika umgegangen wird. Für Tierärzte ist oft der Medikamentenverkauf zur Haupteinnahmequelle geworden. Außerdem führen Mengenrabatte dazu, dass bereits vorsorglich diese Medikamente verabreicht werden. In manchen Tiermastanlagen sind mehrere Tierärzte tätig, der Überblick über den Medikamenteneinsatz geht verloren. Antibiotika sind zum Schmiermittel der Großmastanlagen geworden, ohne sie würde sehr schnell das ganze System zusammenbrechen. Zwar kann sehr billiges Massenfleisch in den Supermärkten angeboten werden, aber geschätzte Zehtntausend Tote pro Jahr durch multiresistente Keime sind ein teurer Preis dafür. Der Gegenentwurf ist klar, so Steinberger: Wir brauchen eine andere Art der Tierhaltung: mehr Platz, Licht und Luft, mehr Zeit bei der Aufzucht, Stroh statt Spaltenböden, kurze Wege und faire Preise für die Landwirte. Ein dann höhere Preis für das Fleisch ist gerechtfertigt durch eine höhere Qualität.



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