Königsauer Moos: gepflegte Fassade aber bröckelndes Fundament

Ortstermin im Königsauer Moos bei Dingolfing. Der Bezirkrat der Grünen Niederbayern ist beeindruckt von den ausgedehnten blühenden Wiesen, von den Rufen der Brachvögel und den ringsum schwirrenden Lerchen. Aber das Naturjewel, immerhin als Natura2000 Gebiet mit europäischem Schutzstatus bedacht, ist bedroht. Joachim Aschenbrenner vom örtlichen LBV Kreisverband schildert eindringlich den überaus großen Wert des Gebietes und die von vielen Seiten zunehmenden Beeinträchtigungen. Ein seit Jahren von der oberen Naturschutzbehörde versprochener Managementplan zur Verbesserung der Situation lässt weiterhin auf sich warten.
Das Königsauer Moos gilt für die niederbayerischen Grünen als Beispiel für ein Naturschutzgebiet, das  außerhalb touristischer Nutzung gegen viele Widerstände von außen immer wieder durchgesetzt werden muss und einen politischen Schutzschirm braucht.
Die Liste der Vögel, die hier als Brutvögel oder als Durchzugsgäste jedes Jahr beobachtet werden können ist lang und verglichen mit anderen landwirtschaftlichen Räumen sensationell: Ob Sumpfrohrsänger, Knäkente, Waldwasserläufer  oder Blaukehlchen, hier hat der Raum Dingolfing eine bayernweit herausragende Bedeutung. In diesem Winter wurden sogar Kraniche auf der Rast während ihres kräftezehrenden Fluges beobachtet. Dass es dieses Gebiet in dieser Qualität noch gibt ist einem vom Landkreis und dem Vertragsnaturschutz getragenen Projekt "Lebendiges Königsauer Moos" zu verdanken, das durch Aufkäufe und Ausgleichszahlungen dafür gesorgt hat, dass noch weite Wiesenfluren existieren. Aber die vielen Millionen Euro, die dafür schon ausgegeben wurden, stehen auf keinem guten Fundament. Noch immer wird dem Moos von allen Seiten das Wasser abgegraben, einerseits um die verstärkt von den umliegenden Industrie- und Siedlungsflächen anfallenden Oberflächenwässer abzuleiten und um weiterhin auch einen Ackerbau zu ermöglichen, den es bis in die 50er Jahre hier so nicht gegeben hat. Ein weiterer Widerspruch ist der Betrieb eines Modellflugplatzes inmitten eines Vogelschutzgebietes von europäischen Rang. Der Gipfel dabei ist, dass immer wieder jedes Jahr im Juli, also noch mitten in der Aufzuchtsphase, eine Modellflugtag durchgeführt wird, bei dem sogar Landrat und Bürgermeister sich als Schirmherren hergeben und damit zeigen wie nebensächlich für sie der Naturschutz ist.
Der schwarze Boden im Niedermoor ist dem hohen Pflanzenanteil geschuldet. Durch Austrocknen verschwindet jährlich 1 cm des Bodens. Rosi Steinberger  versteht nicht, warum es so schwierig ist diesen Prozess umzukehren und durch behutsames Aufstehen eine Wiedervernässung zu erreichen. Die in diesen Bereich fließenden Subventionen könnten doch ohne weiteres an entsprechende Auflagen gebunden werden. Eike Hallitzky sieht in dem Ganzen sogar einen Fall für den Rechnungshof. Denn im Falle einer weiteren Degradierung der Moosböden wären die vielen Millionen Euro, die vom Staat hier bereits investiert worden sind, zum Fenster hinausgeschmissen.

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