Besichtigung der Biogasanlage im Gut Rosenau

"Biogas hat wie alle Energieerzeugungsarten auch ihre Nachteile. Sie allein wird die Wende in der Energieversorung bringen, aber innerhalb eines sinnvollen Energiemixes wird sie unverzichtbar sein." Auf diesen Punkt brachte es Alfred Däullary vom Kreisverband der Grünen, der zur Besichtigung einer Biogasanlage auf Gut Rosenau eingeladen hatte. Etwa 25 Interessierte waren dieser Einladung gefolgt, der Betreiber Franz Winkler hatte die Führung nach seinem Bekunden gerne übernommen, da über diese Energieform noch viele falsche Einschätzungen in der Bevölkerung kursieren.
Das Gut Rosenau im Gemeindebereich von Mamming hat 165 ha arrondierte Ackerflächen, die ausschließlich der Erzeugung von Biomasse für eine Biogasanlage genutzt werden. "Wir müssen keinen Meter öffentlicher Straßen benutzen um unsere Rohstoffe oder als Dünger genutzte Abfälle zu transportieren". Die Fruchtfolge besteht aus Silomais, Zuckerhirse, Winterweizen und Rübsen. Die Früchte werden teilweise als Dründüngung eingearbeitet. Die Bearbeitung erfolgt pfluglos. "Regelmäßige Untersuchungen bescheinigen uns eine wachsende Bodenqualität mit überdurchschnittlich hohem Regenwurmanteil", so Franz Winkler. Die Gärbehälter werden täglich mit etwa 20 to Material "gefüttert". Dort erzeugen Bakterien unter ständigem Rühren das gewünschte Methangas. Feste Abfallstoffe werden permanent aussortiert und später als geruchloser Dünger wieder aufs Feld gebracht.
Die Siedlungsferne von Gut Rosenau hat den Vorteil, dass die Anlage keine Anlieger beeinträchtig. Allerdings war festzustellen, dass kein Geruch und kaum Lärm von der Anlage ausgeht. Schwierig ist der Absatz der anfallenden Wärme, sie wird überwiegend für Trockenprozesse genutzt.
Eine Biogasanlage ist ein komplexes System, das permanent überwacht werden muss. Dies geschieht elektronisch mit ausgefeilten Programmen, pneumatische Regler steuern das System rund um die Uhr. Ein tonnenschwerer Gasmotor erzeugt permanent ca. 500 kw Strom, der in das Netz eingespeist wird.
Den Bau der Anlage ermöglichte 2004 das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) der rot-grünen Regierung, das 20 Jahre Planungssicherheit schuf. Etwa 20 Cent Einspeisevergütung  garantieren  einen rentablen Betrieb.
In gemütlicher Runde im abwärmegeheizten Büro über der Anlage wurden dann noch über die Zukunft von Biogas diskutiert. Im Energiemix hat Biogas den Vorteil der Speicherbarkeit, dieser Vorteil muss aber durch höhere Preise im Spitzenstrombereich abgegolten werden.   Bürokratische Hürden müssen abgebaut werden, damit flexibler auf unterschiedlich anfallende Biomassen reagiert werden kann. Das vorhandene Energasnetz muss überschüssige Gasmengen aufnehmen können. Sinnvolle Fruchtfolgen, die Vermeidung weiter Transporte auf öffentlichen Straßen, und eine nachhaltige Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit sind weitere Ziele, die die Politik mit Planungssicherheit auch im nichtindustriellen Maßstab in Einklang bringen muss.  Außerdem müssen leistungsfähige Nähwärmenetze in Zukunft alle Siedlungen erschließen.

zurück

Unsere Termine

Kalender intern

Es gibt keine Veranstaltungen in der aktuellen Ansicht.

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>