Servicewüste im Abfallsystem

Landkreis Dingolfing-Landau muss Vergleich scheuen

Bei ihrem letzten Treffen im Mamming konnten die Grünen des Kreisverbandes Dingolfing-Landau ein neues Mitglied begrüßen. Herbert Hattenkofer lebte 18 Jahre in Durach im Allgäu und kehrte kürzlich zurück in seine Heimatstadt. Dabei musste er sein Verhalten bezüglich Mülltrennung drastisch umstellen. Über seine Eindrücke berichtete er ausführlich.

"Zuerst bin ich auf die Suche nach Containern gegangen und musste feststellen, dass es zum Beispiel in Dingolfing kaum Containerplätze für Glas und Metall gibt", so Hattenkofer. Mitarbeiter des Abfallzweckverbandes in Pfarrkirchen teilten ihm auf Nachfrage mit, dass der Zweckverband gerne mehr Container aufstellen würde, aber dass die Stadt Dingolfing kaum Plätze zur Verfügung stelle und dies mit Vandalismus begründe. "Warum ist das dann im Allgäu möglich?", fragt sich Hattenkofer. Grundsätzlich müsste es in allen Wohngebieten möglich sein, seine Wertstoffe auch ohne Auto loszuwerden. Großzügig eingerichtete Wertstoffinseln sollten überall Standard sein.
Sein nächster Weg führte Hattenkofer zum Wertstoffhof. "Ich war entsetzt, wie klein und eng es dort zugeht. Dingolfing ist die Kreisstadt und hat einen kleineren Wertstoffhof als mein früherer Wohnort Durach mit weniger als 6000 Einwohnern!".
Am Wertstoffhof wartete die nächste drastische Umstellung. Alle seine Kunststoff-Wertstoffe hatte Hattenkofer in einen großen Sack gepackt und musste diesen nun vor Ort umständlich in verschiedene Fraktionen trennen. "Ich war gewohnt, dass ich mich um die einzelnen Anteile nicht mehr kümmern musste". Im Allgäu kümmern sich darum allein die Mitarbeiter des Wertstoffhofes, der personell entsprechend ausgestattet ist. Der Verbraucher muss nur einen einzigen Sack verwalten, der im Wertstoffhof abgegeben werden kann. Immerhin zahlt der Verbraucher beim Kauf bereits die Entsorgung und es ist eigentlich eine Zumutung wenn er sich selbst dann um die ordentliche Trennung kümmern muss. Wer macht sich schon die Arbeit und richtet in der Garage bis zu 10 verschiedene Kisten her und verwaltet diese? Kein Wunder, dass viele wertvolle Rohstoffe dann letztlich doch in die Mülltonne und zur Verbrennung wandern.
Umweltingenieur Peter Schuler wies darauf hin, dass der Grüne Punkt auf fast allen Verpackungen von den Verbrauchern bezahlt wird. Dies geschieht ohne Protest der gutmeinenden Verbraucher, die außer den Kosten auch die Mühe auf sich nehmen, die Wertstoffe bei sich zu lagern, zu trennen und kilometerweit zu den Wertstoffhöfen zu transportieren. Die angemessenste Form der Entsorgung wäre der gelbe Sack wie im Nachbarlandkreis Landshut. Hier müssen die Wertstoffe nur vor die Türe gestellt werden, die genauere Trennung wird dann von spezialisierten Betrieben erledigt. Im Übrigen ist die Technik bereits so weit, dass der Verbraucher eigentlich keinerlei Trennung vornehmen muss.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde beschlossen, das Müllthema im Landkreis aufzugreifen und zu versuchen mit verschiedenen Aktionen, Anfragen und Anträgen Verbesserungen zu erreichen. Zu den mtl. Treffen der Grünen, die in der Tagespresse bekannt gegeben werden, sind Interessierte herzlich willkommen.

 

Zum Foto: Neumitglied Hattenkofer überreichte Kreissprecherin Ulrike Bartlog einen Wertstoffsack aus dem Allgäu, in den dort die Verbraucher alle Wertstoffe packen können.

 

Foto: Franz Anneser, Text: Franz Anneser/Herbert Hattenkofer



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