Blockheizkraftwerk wichtiges Element der Energiewende

Grüne besichtigten Blockheizkraftwerk in der Großgaststätte Apfelbeck

Welche Maßnahmen helfen bei der Energiewende? Nach Überzeugung der Grünen im Landkreis Dingolfing-Landau  gibt es nicht die Lösung, sondern viele Lösungen. Ein stark unterschätztes Element sind Blockheizkraftwerke, die als dezentrale Technik gegenüber Großlösungen viele Vorteile hat, ohne politische Vorgaben aber zur Zeit wenig Chance zu einer flächendeckenden Verbreitung hat.

Die Großgastwirtsfamilie Apfelbeck betreibt im Keller ihres Gasthauses in Mamming seit 2007 ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das nach nunmehr 25.000 Betriebsstunden ohne nennenswerte Störung läuft. Die Grünen nahmen im Rahmen eines Treffens in Mamming die Gelegenheit wahr, auf diese Einrichtung einen Blick zu werfen.
Anstatt Erdgas zur Wärmegewinnung einfach zu verbrennen, treibt es zunächst einen Motor an. Dieser Motor ist aus konventionellen Bauteilen aus der Kfz-Industrie zusammengebaut. Der Motor treibt einen Generator an, der 15 KW Strom erzeugt. Bei niedrigen Außentemperaturen läuft dieser Motor praktisch durch und speist den Strom permanent ein. Die Abwärme des Motors wird in den zahlreichen Räumen des Wirtshauses dringend benötigt.  Somit wird die im Erdgas enthaltene Energie zu 100% genutzt, die Abwärme von 30 KW fällt dort an wo sie auch benötigt wird. In Großkraftwerken und auch in vielen Biogasanlagen wird die Abwärme an die Atmosphäre abgegeben, weil passende Verbraucher zu weit weg liegen. 
Für extrem niedrige Außentemperaturen oder die Beheizung des großen Saales gibt es noch eine Zusatzheizung.
Man konnte sich überzeugen, dass angewandte Technik sehr leicht zu beherrschen ist, ein einigermaßen technisch versierter Heimwerker kann Wartungsarbeiten selbst übernehmen, in jedem Dorf gibt es Mechaniker, die auch Reperaturen vornehmen können.
Josef Apfelbeck berichtete von umfangreichen Beratungsgesprächen, die ihn von der ursprünglichen Idee einer Hackschnitzelheizung zum Blockheizkraftwerk brachten, und deren Richtigkeit sich mittlerweile herausgestellt hat.
Blockheizkraftwerke erzeugen genau dann Strom wenn auch eine große Nachfrage besteht, nämlich in kalten und dunklen Wintertagen, und wären somit eine gute Ergänzung zur Photovoltaik. Aber bevor sich BHKWs auch in kleineren Einheiten durchsetzen, sind politische Weichen zu stellen. In Neubaugebieten müssen Nahwärmeleitungen vorgeschrieben werden, die Stromabnahme muss  garantiert und für eine  Übergangszeit entsprechend höher vergütet werden. Aber bereits ohne diese Vorgaben gibt es in Bayern schon zahlreiche Beispiele wie engagierte Bürgermeister in ihren Gemeinden der Technik der Blockheizkraftwerke zusammen mit Nahwärmenetzen zum Durchbruch verhelfen.

 

Zum Foto: Josef Apfelbeck erläuterte die Funktionsweise seines Blockheizkraftwerkes im Keller  des Gasthauses

 

Foto/Text: Franz Anneser

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